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Bitcoin und Ethereum im freien Fall

Meine ersten Erfahrungen mit Bitcoin und Ethereum musste ich ausgerechnet in diesem Jahr machen. Ich wollte mich seit Längerem mit Kryptowährungen beschäftigen und habe gerade am Anfang dieses Jahres mir ein Wallet erstellt. Eine bekannte Bank hat eine Art von Tochterunternehmen gegründet oder einfach den Krypto-Bereich in eine andere App ausgelagert, damit sich Menschen wie ich einfach und unkompliziert Bitcoin und Ethereum kaufen können.
Mein Start in die Krypto-Welt
Dazu gab es gleich zu Anfang diverse Prämien, wie für das Werben von Freunden oder durch Freunde, aber auch für eine regelmäßige Einzahlung auf das Konto in Verbindung mit einem Investment in einer der beiden Kryptowährungen. So bekam ich meine erste Prämie und warb einen Freund, zahlte mehr als drei Monate regelmäßig Geld auf das Konto ein und legte einen Dauerauftrag für den Kauf von Bitcoin und Ethereum an.
Nach ein paar Wochen gab es dann die Option, dass ich meine Bitcoins auf ein Extra-Konto anlegen könne, welches dann von der Bank verwaltet wird, mit dem Versprechen einer hohen Rendite. Ich begriff, dass der Gewinn mit Kryptowährungen nur durch den regelmäßigen Kauf und Verkauf passieren kann. Jedenfalls im Jahr 2022 ist bislang kein Platz für Spekulationen, da sich beide Kurse stark im Abwärtstrend befinden.
Ich stoppte meine Daueraufträge und beobachte seitdem die Kursverläufe nur noch nebenbei. Seit Januar habe ich 40 Prozent meiner Einnahmen verloren. Wenn ich die Prämien dazu zähle, dann sind es sogar noch mehr Prozent. Ich habe weder das Wissen noch die Zeit, um mich regelmäßig mit diesen Investments auseinanderzusetzen. Ich spekuliere jetzt darauf, dass sich die feste Bitcoin-Anlage wieder aus dem Keller bewegen wird und sobald ich meine Verluste drin habe, werde ich mich aus dem Krypto-Game verabschieden.
Bis zu 70 %-Verlust innerhalb eines Jahres
Am Wochenende lagen die Kurse von Bitcoin und Ethereum so tief, dass hier seit Jahresbeginn Verluste zwischen 60 und 70 % eingefahren wurden. Wenn der Kurs enorm fiel, dann berappelte sich dieser zwar wieder leicht, aber mir ist dieses Handeln einfach zu unübersichtlich. Natürlich wird es einige Großanleger geben, die Verluste mit Neukäufen ausgleichen wollen und können, die dann den Preis der Kryptowährungen nach oben schnellen lassen. Gleichzeitig muss die Mehrheit der Anleger einen Mehrwert in der Existenz und Nutzung von Kryptowährungen spüren, denn diese Einbrüche können nicht immer auf diesem Weg ausgeglichen werden. Diese Marktbewegungen führen ansonsten mit großer Sicherheit zu einer gefährlichen Blase, die dann noch heftiger platzen wird, als in den vergangenen Tagen.
Die Gründe für die Kryptowährung-Entwicklungen
Die Leitzinsen steigen aktuell und dies bedeutet, dass auf der anderen Seite in Zeiten der Inflation die festverzinslichen Wertpapiere wieder in den Fokus der Anleger:innen rücken, da diese Erträge erzielen, während die riskanten Investments in Kryptowährung dies im Moment nicht machen und auch die Zukunft hier komplett ungewiss ist.
Ich bin wahrlich kein Experte für Kryptowährungen, aber die Entwicklungen der Kursverläufen hängen manchmal von so kleinen Dingen ab. Wenn ein Anbieter bei Bitcoin und Ethereum aussteigt, wie, wenn auf Kryptowährungen basierte Hedgefonds abrauschen, der Zahlungsverkehr durch einen Dienstleister gestoppt wird oder Elon Musk einen entsprechenden Tweet absondert. Das sind alles Baustellen und Ereignisse, die ich weder beeinflussen, noch komplett verstehe und mich so in der Zukunft nur noch auf Investments einlassen werden, die mir ein festes Wachstum garantieren, wie eben festverzinsliche Wertpapiere oder Immobilien mit Mieteinnahmen.
Experten-Diskussionen strotzen vor Uneinigkeit
Unter jedem Beitrag über Kryptowährungen gibt es die Fürsprecher:innen und Gegner:innen, die sich Vorwürfe und Meinungen entgegenwerfen. Diese Szene der Kryptowährungen hat viel mit Vertrauen in Experten zu tun, denn ich werde mich da nicht einarbeiten, sondern werde mich auf jemanden mit Expertise verlassen müssen, wenn ich mein Geld weiter in Kryptowährungen investieren möchte.
Es gibt viele Themen, wie auch die Nachhaltigkeit und der Verbrauch von Ressourcen für die Aufrechterhaltung der Blockchain, die mich an dem Konzept zweifeln lassen. Es ist ein kompliziertes und kaum greifbares Thema. Viele Menschen vertrauen in meinen Augen den falschen Menschen und haben bereits viel Geld mit dieser Art von Investment gemacht.
Wir kennen einen Fall aus unserer Nähe, da hat sich jemand von einem angeblichen Experten in eine WhatsApp-Gruppe einladen lassen. Hier wurden die wahnwitzigsten Theorien und Vorhersagen über die Zukunft der Finanzmärkte erzählt, um Werbung für eine Kryptowährung zu machen. Die Folge war, dass dieses Opfer mehr als 120.000 Euro in diese Währung investierte, diese stark abfiel und er daraufhin seine Rechnungen nicht mehr bezahlen konnte, seine Firma verlor und jetzt mit seinen Verschwörungstheorien das Land verlassen hat. Dieser Experte produzierte YouTube-Videos in einem dunklen Keller, blieb unerkannt und erzählte etwas über das Ende der Deutschen Bank im Jahr 2019. Das ist nun eine Weile her und die Bank gibt es noch immer.
Was sind eure Erfahrungen mit Kryptowährungen? Auf welche Expert:innen hört ihr oder habt ihr euch selbst in das Thema reingefuchst? Vertraut ihr dem Bitcoin und Ethereum noch? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.
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ProGlove — Handschuhscanner

Wer in Unkenntnis der Materie das Wort zum ersten Mal liest, könnte darunter verstehen, dass es sich hierbei um ein: Prog = Abkürzung für Programm und love = Liebe handeln könnte. Weit gefehlt. Das Wort Proglove ist anders zu trennen, denn glove steht für das englische Wort Handschuh. Um Verwechselungen auszuschließen, wird der Handrückenscanner in der Literatur so geschrieben: ProGlove.
Proglove ist zugleich der Name der Firma, die Thomas Kirchner 2014 in München als Start-up gegründet hat und wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 22.05.2022 berichtete, übernimmt der schwedische Private-Equity-Investor Nordic Capital den Hersteller industrieller Wearables. Nach Informationen der FAZ ist die Firma bei Vertragsabschluss mit 500 Millionen Euro bewertet worden. Wie aus gut informierten Kreisen berichtet wird, hat der Investor einen Mehrheitsanteil übernommen.
Was stellt die Firma Proglove (Workaround GmbH) eigentlich her?
Proglove stellt intelligente Handschuhe her, damit Mitarbeiter in der Fertigungsbranche und in der Logistikbranche effizienter arbeiten können. In den Handschuhen sind intelligente Sensoren verbaut und zugleich ein Scanner. So wird erkannt, welches Bauteil zum Beispiel jemand in die Hand nimmt und es auch korrekt platziert. Die Firma Proglove wirbt auf ihrer Homepage mit namhaften Kunden wie DHL, Lufthansa, Volkswagen, BMW und dem MediaMarkt.
Der Mark Basic Standard Range (RS)
Der von ProGlove entwickelte Mark Basic Standard Range Scanner wurde für Distanzen zwischen 10 und 80 Zentimetern konzipiert und soll die Outbound-Prozesse optimieren. Inventuren im Einzelhandel werden vereinfacht, das Verpacken wird beschleunigt und Montagearbeiten erleichtert. Der Scanner verarbeitet sowohl 1D Barcodes als auch 2D Barcodes. Der Hersteller verspricht, mit nur einer Akkuladung 5000 Scans durchführen zu können. Die Integration ins bestehende Netzwerk ist durch Plug-and-play denkbar einfach. Das Zusammenspiel vom ProGlove-Gateway mit der Inside Mobile App von ProGlove und den dazugehörigen SDKs für iOS und Android sorgen dafür. Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier bei Wien-Computer.
LEO ist da
Der neue Scanner der Firma Proglove mit dem passenden Wearable ist ab Mai 2022 erhältlich. LEO, so der Name des Scanners und der passende Hand-Strip werden circa 30 % günstiger sein, als alle Vorgängermodelle. Das Unternehmen rechnet damit, dass sich dadurch auch kleinere Unternehmen von ihren konventionellen Pistolen-Scannern verabschieden und auf Wearable-Scanner der Firma Proglove umsteigen. Der Barcode-Scanner Leo hat nur ein Gewicht von 35 Gramm und erfasst Barcodes aus einer Entfernung von 10 bis 70 Zentimetern. Dank des Integrationsportfolios wird die Verbindung mit anderen Smart Devices, wie iPads oder Smartphones zu einer leichten Aufgabe. Die Aktualisierung des Hand-Scanners erfolgt ‑over the air-.
Die Updates
Proglove stellt für seine Shop-Floors nicht nur automatisierte Updates zur Verfügung, sondern auch Firmware-Updates, wie es heißt, profitiert davon jeder Nutzer eines der Geräte der ‑Mark- Familie in der der Weise, dass die wearable Scanner danach 40 Prozent mehr Batterielaufzeit besitzen. Sowieso gehören die Wearable-Scanner der Mark Serie zu den kleinsten und leichtesten der Welt. Gerade mal so groß wie eine herkömmliche Streichholzschachtel wiegen sie nur rund 40 Gramm.
Details
Was alle Scanner der Firma ProGlove, ob MARK Display, MARK Basic, MARK 2, MARK 3 oder LEO gemeinsam haben ist ein Gewicht von unter 50 Gramm. Gleichzeitig überstehen sie unbeschadet Stürze aus zwei Meter Höhe. Die von der Firma ProGlove angebotene Charging Station hat 10 Slots und lädt, unabhängig, wie viele Geräte zum Laden in die Station gesteckt wurden, alle Scanner in circa zwei Stunden auf. Auskunft über den Ladezustand der Scanner geben die LEDs und das Display. Die Montagevorrichtung auf der Rückseite erleichtert die Anbringung. Durch die von ProGlove angebotenen Wearables in das Umfeld einer Produktion wird der Betrieb fit gemacht für die Industrie 4.0 Ab sofort lassen sich Prozessschritte freihändig dokumentieren und dank eines intelligenten Handschuhs erfolgt ein direktes Feed Back. Die ultrakompakten Scanner der Firma ProGlove sind selbstverständlich MADE in GERMANY.
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Geld anlegen und vermehren für die Zukunft

Der Finanzmarkt wird immer komplexer. Immer mehr junge Menschen drängen auf den Finanzmarkt und kennen sich besser aus, denn je. Sie investieren in jungen Jahren in Aktien, legen ihr Geld in ETFs, also in börsengehandelte Indexfonds, an und interessieren sich für Kryptowährungen. Ich selbst habe erst vor ein paar Jahren mit meinem Vermögensaufbau und auch der Vermögensverwaltung begonnen. Mittlerweile habe ich mich breit aufgestellt und jongliere mein Geld zwischen all den Optionen hin und her. Jedoch habe ich vor kurzem eine weitere Möglichkeit entdeckt, um mein Geld mit hohen Renditeversprechen anzulegen und bin dabei auf interessante Beteiligungen gestoßen.
Zukunftssichere Beteiligungen mit hohen Renditen
Immobilien-Anleihen
Bei einer Immobilien-Anleihe können wir als Privatanleger einen Anteil an einem Portfolio aus Immobilien erwerben. Durch die Mieteinnahmen von Privatpersonen oder Einnahmen aus der Vermietung von Gewerbeimmobilien, erzielen diese Immobilien nicht nur eine Wertsteigerung durch den Anstieg des Immobilienwertes, sondern eben Einnahmen über Mieteinnahmen. Dies machen Immobilien aktuell doppelt lukrativ für Anleger.
Diese Anleihen werden dann doppelt verzinst, weil die Anleger:innen an den Mieteinnahmen partizipieren und auch an der Wertsteigerung der Immobilie. Diese Anleihen versprechen hohe Renditen von weit über 8 %, wenn das Immobilien-Portfolio entsprechend stark besetzt ist. Die Laufzeiten müssen auch nicht immer zwischen 10 und 20 Jahren sein, denn auch kürzere Laufzeiten sind bei Anleihen möglich.
Es gibt hier nicht nur die Beteiligungen, in denen in ein Portfolio aus Einkaufszentren investiert wird, sondern auch ein Portfolio bestehend aus verschiedenen Baumärkten. All diese Gewerbeimmobilien erzielen Umsätze und die Baumarkt-Branche hat durch ihre Einstufung in die Systemrelevanz auch in der Coronapandemie einen erhöhten Umsatz von mehr als 11 Prozent erwirtschaftet.
Unternehmerische Beteiligungen
Eine weitere Möglichkeit von Investitionen ist eine unternehmerische Beteiligung. Wenn Unternehmen große Projekt haben, dann suchen sie sich Investoren, diese investieren dann eine Mindestbeteiligung oder mehr und dann wird daraus ein projektbezogener Fond gebaut, der bei Umsätzen dann Rendite für die Investoren abwirft.
Der große Bedarf an erneuerbare Energien sorgt aktuell dafür, dass immer mehr Fonds für Solaranlagen und Windparks gibt. Um dem Klimawandel entgegenzugehen, ist hier ein akuter Handlungsbedarf notwendig, um etwa die erneuerbaren Energien voranzutreiben. Private Unternehmen investieren in den stärksten Solarmärkten auf der Welt, unter anderem in den USA, Kanada, Deutschland und Japan, um dort vor Ort große Solarparks zu bauen. Die Renditen leiten sich von dem Ertrag an, da die Solaranlagen den Strom produzieren und verkaufen, sodass hier Gewinne erzielt werden, die auch bei den Investoren ankommen.
Kleinanleger können am Finanzmarkt mitspielen
Die oben skizzierten Beispiele habe ich bei der KümpersFinanz AG gefunden, die sich auf Beteiligungen spezialisiert haben. Auf der Website sind stets ausgewählte aktuelle Beteiligungen zu finden, die auch über einen Newsletter kommuniziert werden. Bei vielen Gelegenheiten muss schnell zugegriffen werden, denn es handelt sich vermehrt um geschlossene Fonds. Dies bedeutet, dass ein Fond bis zu einer bestimmten Zeit gezeichnet werden kann, aber neue Investoren ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr dazustoßen können.
Bei einem offenen Fond können jederzeit neue Investoren ihr Geld in ein Portfolio investieren, welches dann mit jedem Anleger ein Stück größer wird, wenn das Portfolio mit dem neuen Kapital etwa neue Aktien kauft.
Mich hat es überrascht, dass mit einer Investition von 5.000 € bereits begonnen werden kann, um an einem geschlossenen Fond oder einer unternehmerischen Beteiligung teilzunehmen. Wenn dann noch die Laufzeit überschaubar ist, kann die Rendite neu angelegt oder nach der erfolgreichen Teilnahme an einem geschlossenen Fond kann die nächste Gelegenheit angepackt werden. So vermehrt sich dein Geld ständig und mit den richtigen Investitionen trägst du einen Teil für eine bessere Welt bei.
Vermögensvermehrung nicht um jeden Preis
Bei der Vermehrung von eigenem Vermögen mithilfe von Investitionen ist das Gewissen und der Fokus auf wichtige Themen immer mehr in den Mittelpunkt gerückt. Das Greenwashing ist auch in immer mehr Finanzprodukten zu sehen, aber gleichzeitig gibt es echte grüne Fonds, mit dem Ziel in die Unternehmen und Konzerne zu investieren, die sich für die Umwelt und unsere Zukunft einsetzen. Gleichzeitig gibt es modifizierte Fonds, die Unternehmen mit gegensätzlichen Werteurteilen aus dem Portfolio geschmissen haben.
Wir müssen immer zeitnaher um die Vermögensverteilung und eine Vermögensumverteilung nachdenken, damit wir den Wohlstand unserer ganzen Gesellschaft halten können. Hier spielt die Investitionsbereitschaft der vermögenden Menschen eine große Rolle, denn brach liegendes Geld kann nicht arbeiten und neue Projekte realisieren. Genau darum sind Anleihen und Beteiligungen zwei wichtige Säulen auf dem Finanzmarkt, um mit vorhandenem Geld notwendige Projekte zu finanzieren.
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So erkennst du Greenwashing

Greenwashing ist viele Jahre ein beliebtes PR-Stilmittel gewesen, aber wurde in der jüngeren Vergangenheit, auch bedingt durch Social Media, immer häufiger entlarvt. Unter Greenwashing werden Methoden bezeichnet, die ein Unternehmen als umweltfreundlich, nachhaltig und verantwortungsbewusst darstellen, aber diese eigentlich genau das Gegenteil bewirken.
Ein letzter großer reichweitenstarker Greenwashing-Skandal bezog sich auf Fynn Kliemann, der faire und nachhaltige Masken versprach, aber sein Umfeld gleichzeitig in Bangladesch und Vietnam einen Teil der Masken, unter eben nicht fairen Bedingungen, produzieren ließ. Die Staatsanwaltschaft ermittelt da gerade, sodass zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels nur gemutmaßt werden kann.
Beliebte Greenwashing-Methoden
Nachhaltige Produktion für saubere Produkte
Produkte werden in Werbeanzeigen immer gerne als nachhaltig und fair produziert dargestellt. Dann heißt es schnell, dass Produkte zu 100 % aus recycelten Materialien bestehen oder kein Plastik enthält. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal bei Textilien ist die faire Produktion in Europa, welches von trendigen Modemarken gerne genutzt wird. Dies sorgt nicht nur für ein umweltfreundliches Image, sondern rechtfertigt häufig die dann dennoch überteuerten Preise.
Niemand sollte bei „Fast Fashion“-Unternehmen einen Pullover für drei Euro kaufen, doch wenn der Pullover dann unter grünen Kriterien 150 Euro kostet, dann ist die Preisspanne schon deutlich zu hoch. Auffällig wird es dann, wenn diese Produkte die Eigenmarken von Influencern sind oder von Unternehmen kommen, die aktuell hart mit Influencern werben.
Bäume pflanzen für ein grünes Image
Ich kann es nicht mehr sehen, wenn Unternehmen ihre Produkte verkaufen und dazu schreiben, dass mit jedem Verkauf ein Baum gepflanzt wird. Es wird mittlerweile in so vielen Kampagnen versprochen, da frage ich mich, wo denn all diese Bäume stehen? Aus einem mir unbekannten Grund ist mir der eine gepflanzte Baum zu konkret. Ich würde lieber lesen wollen, dass ein Teil des Preises an eine oder mehrere Organisationen geht, die dann dieses Geld mit all ihrer Erfahrung und einer Strategie für diesen Planeten einsetzen.
Gleichzeitig frage ich mich, wieso der Endverbraucher einen höheren Preis für das Produkt zahlen muss, um dann einen Baum zu pflanzen. Die meisten Ressourcen in diesem B2C-Prozess werden doch in der Produktion verbraucht. So müsste doch das Unternehmen sagen, dass ein Prozentanteil des Gewinns in neu gepflanzte Bäume gehen soll. Der Konsument hat beim Kauf vielleicht ein besseres Gefühl, weil er nicht nur einen fair produzierten Pullover kauft, sondern noch einen Baum pflanzt, aber so richtig rund ist die PR-Story nicht.
CO₂-Kompensationsversprechen als Wiedergutmachung
Der Ausgleich des CO₂-Aufkommens in einer Produktion, der Logistik, bei Flügen oder anderen Bereichen eines Unternehmens ist ein ehrenwerter Schritt, aber nicht die Lösung für die Klimakrise. Wenn Unternehmen lieber die CO₂-Kompensation bezahlen, anstatt ihre Produktionsstätten nachhaltiger zu machen, dann ist das auch Greenwashing.
Das große Ganze aus den Augen verlieren
Wenn es um die Reduzierung von Müll geht, dann gibt es ausgezeichnete Ansätze, aber häufig werden Teilaspekte des Problems für das Greenwashing in den Vordergrund gestellt, während aber im Hintergrund weiterhin die dreckigen Prozesse weiter in Betrieb genommen werden.
Komplexität des Thema am Beispiel von HelloFresh
Ich habe zum Beispiel in den letzten Wochen das Angebot von HelloFresh getestet. Über diesen Test habe ich hier berichtet und die Gesamtbewertung ist positiv. Jedoch hat sich das Unternehmen die Reduzierung von Essensabfällen bei klimaneutraler Verpackung auf die Fahne geschrieben. Dennoch kam mein Basilikum aus Kenia, der Strauch war mit einem Gummiband verschnürt und befand sich in einer Plastiktüte.
Jetzt kann HelloFresh sagen, dass ich nur so viel Basilikum bekommen habe, wie ich es für das Gericht benötige und keinen wegwerfen muss. Die Wahrheit ist aber, dass ich im Supermarkt den Basilikum ohne Plastiktüte oder ohne Gummiband kaufen kann. Basilikum wächst von Juli bis September in Deutschland oder ist ganzjährig in Gewächshäusern in Deutschland erhältlich. Nun steht hier auf der Website von HelloFresh, dass alle CO₂-Emissionen ausgeglichen werden. Die Flüge zwischen Kenia und Deutschland finden aber dennoch statt, weil die Kräuter nicht zur Optimierung der Lieferketten aus Deutschland kommen.
Hier hängt jetzt ein gewaltiger Rattenschwanz dran, weil die Bauern aus Kenia profitieren und so weiter. Es kommt immer auf die Perspektive an und ich mag den Ansatz von HelloFresh sehr, denen ich kein Greenwashing vorwerfen würde, die sich aber aufgrund der Komplexität des Themas auf einem Drahtseil befinden.
Das bekannte Beispiel „Nespresso“
Bei der Recherche zu Greenwashing-Beispielen stieß ich häufig auf Nespresso. Es war damals eine Sensation, dass wir für einen Kaffee nur noch eine kleine Kapsel benötigen und so Kaffeeverbrauch optimiert wurde. Aus diesem Hype entstanden viele Nachahmer von anderen Konzernen und es wurden tonnenweise Aluminiumkapseln verbraucht, die ebenfalls tonnenweise Aluminiummüll darstellen.
Heute heißt es unter dem Bereich „Nachhaltigkeit“ und „Recyceln“, dass 80 % der Kapseln aus recyceltem Aluminium hergestellt werden und sie über die Gelbe Tonne und Werkstoffsammelstellen entsorgt werden können. Dies bedeutet aber keine Lösung für den Aluminiummüll, denn der würde nur dann nicht mehr entstehen, wenn die Kaffeekapseln nicht mehr aus Aluminium bestehen würden. Hier wird also ebenfalls ausgeglichen, aber es findet keine tiefergreifende Veränderung statt.
Woran erkenne ich denn nun Greenwashing?
Die Rucksack-Marke „Got Bag“ hat aktuell mit dem Vorwurf Greenwashing zu kämpfen, weil deren Rucksäcke eben nicht zu 100 % aus recyceltem Meeresplastik gemacht sind. Auf die Anfrage von investigativen Journalist:innen machte das Unternehmen einen Rückzieher und passte die Zahlen an, aber dennoch beendeten Werbepartner:innen, wie die bekannte Social-Media-Beraterin und Influencerin Louisa Dellert, die Zusammenarbeit und hinterlässt eine enttäuschte Community.
Das Unternehmen „Air up“, welches Wasserflaschen mit Duftringen verkauft, damit wir zwar Wasser trinken, aber andere Geschmacksrichtungen schmecken, steht ebenfalls aktuell in der Kritik. Das Team von Flip stellt auf der OMR dem Investoren Frank Thelen eine kritische Frage zu dem Unternehmen, weil auch diese irreführend damit geworben haben, dass alle Bestandteile ihres Produktes aus recycelten Materialien bestünde. Die Reaktion von Frank Thelen war, dass dieser die Beine in die Hand nahm und vor dem Reporter davonlief. Ihr könnt hier auf Flip lesen, wie „Air up“ auf der Website plötzlich nicht mehr von „recycelten“ Materialien spricht, sondern es in „recycelbaren Materialien“ änderte.
Die Flaschen werden wohl in China produziert, die Duftringe in der Türkei und wenn bereits hier und da im Bereich „Greenwashing“ unsauber kommuniziert wurde, dann macht das skeptisch.
Wir müssen Werbeversprechen und Beschreibungen von Produkten als Ganzes betrachten und alle Prozesse in die Berechnung von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein einbeziehen. Jeder Versuch etwas zu verändern ist der richtige Weg, aber Lügen und unsaubere Formulierungen zerstören den Ruf einer ganzen Brand.
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