Arbeitswelt
Berufsbild der Zukunft: Prompt-Engineer

Der Prompt-Engineer ist längst ein anerkannter Beruf in der Welt der künstlichen Intelligenz (KI), doch seit Anfang 2023 steht dieser Beruf der Zukunft im Fokus von vielen Menschen aus den verschiedensten Branchen.
Was ist ein Prompt-Engineer?
Ein Prompt-Engineer füttert eine KI mit Aufgaben und Anweisungen, die eine KI umsetzen oder verarbeiten soll. Die Expertise besteht darin, dass die textlich eingegebenen Prompts zielführend, verständlich und somit zu dem perfekten Ergebnis führen.
ChatGPT verändert den Blick auf das Prompt-Engineering
Mit der kostenlosen Bereitstellung von ChatGPT für alle interessierten Menschen hat sich die Welt des Prompt-Engineerings revolutioniert. Der Markt der KI-Tools wurde in wenigen Wochen überflutet, es kamen Schnittstellen auf den Markt und so konnten Prompts beinahe in jeder Branche und für jeden Beruf aktiv werden, unterstützen und Aufgaben erledigen. Die Qualität der Ergebnisse von ChatGPT basieren auf den Feinheiten von strukturierten und klar formulierten Prompts.
Auf LinkedIn zeigten sich schnell einige Profile plötzlich als KI-Experten, Prompt-Experten oder ChatGPT-Experten und veröffentlichten zeitnah kostenlose E‑Books und kostenpflichtige Bücher mit ihren Tipps und Tricks. Ein neues Geschäftsfeld hat sich eben geöffnet und schnell haben sich Menschen auf diese neue Nische eingeschossen, denn gerade in meiner Online-Marketing-Bubble wurde beinahe ausschließlich über KI-Tools gesprochen und ich erwischte mich immer, wie ich viel Content zu dem Thema konsumierte.
Viele selbsternannte Experte versprechen regelrecht einen Conversionzauber nach der professionellen Nutzung von KI-Tools. Schnell tauchen bei YouTube mehrere Videos auf, die zeigen, dass die KI für viele Bücher erstellt, die bei Amazon veröffentlicht wurden. Andere zeigen den Aufbau eines neuen Geschäftsmodells, bei dem die Idee und Strategie von ChatGPT kommt, die Logos, Werbeanzeigen und Websites durch Midjourney erstellt werden und weitere KI-Tools das Business automatisieren.
Diese Skills solltest Du mitnehmen
Um in dem Beruf Prompt-Engineer erfolgreich zu sein, musst du der großen Welle der KI-Entwicklungen standhalten. Beinahe täglich kommen neue KI-Tools auf den Markt und auch unzählige Apps für ChatGPT, die weitere Funktionen und Möglichkeiten für den Chat-Bot bereitstellen. Du solltest eine ausgefeilte Auffassungsgabe mitbringen, denn viele Menschen stellen ihre Prompts und KI-Experimente online, die du kennen, auswerten und nachvollziehen musst.
Kreativität ist eines der Schlüsselfähigkeiten, denn um immer bessere Prompts herzustellen, musst du eigene Projekte und Experimente auf die Beine stellen. Du musst stundenlang mit der KI sprechen, diese trainieren und zu deinem gewünschten Ergebnis bewegen. Dieses angepeilte Ergebnis ist vorher definiert und auserkoren worden, denn dann gilt es den Weg bis zum Ziel über die KI-Tools zu erreichen.
Du solltest zeitnah auf Veränderungen in der KI-Szene reagieren, denn Tempo spielt aktuell eine große Rolle, wenn sich jemand als Prompt-Engineer einen Namen machen möchte. Am besten fokussierst du dich auf ein Thema oder eine Branche, um hier entsprechende Nachfragen nach deinen Skills zu generieren.
Wie erlerne ich das Prompt-Engineering für meine Branche?
Du solltest dich zum Start mit Menschen vernetzen, die sich intensiv mit der KI-Szene auseinandersetzen. Ich bin bei LinkedIn mit einigen Unternehmern vernetzt, die sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen.
Newsletter über KI-Updates
Ich empfehle seit mehreren Monaten den Newsletter von Jens Polomski, der seit längerer Zeit einen Newsletter für Marketing-Tools pflegt und seit einigen Wochen einen separaten Newsletter für KI-Updates veröffentlicht hat. Der Newsletter kann hier kostenlos abonniert werden.
KI-Tool-Empfehlungen
Viele der empfohlenen KI-Tools sind noch vollständig in der Entwicklungsphase und aus diesem Grund auch häufig kostenlos, da die KI nur dann besser werden kann, wenn sie von möglichst vielen Nutzer:innen mit Prompts gefüttert werden kann. Neben ChatGPT sind es hauptsächlich diese KI-Tools, die häufig empfohlen und diskutiert werden:
- Midjourney (KI-Tools für die Erstellung von Bildern nach einer Texteingabe)
- Runway (Plattform für Video- und Fotobearbeitung mit der Hilfe von KI)
- Synthesia (KI-Avatare sprechen täuschend echt deine Texte ein)
Gerne könnt ihr weitere KI-Tools in den Kommentaren empfehlen, die ihr regelmäßig nutzt. Häufig finden sich auf Twitter lange Threads mit unzähligen KI-Tool-Empfehlungen für alle Lebenslagen, doch meistens schon in Bezug auf Online-Marketing oder das Online-Business. Hier bekomme ich seit Tagen die Thereads von Hasan Toor in die Timeline gespült, der neue KI-Tools und Wege aufzeigt, wie mit KI jetzt Geld verdient werden kann. Ich stimme seinen Tipps nicht immer zu und die Faktoren Zeit und Wissen werden häufig unterschätzt, aber er inspiriert mich mit seinen Tipps, denn am Ende suche ich mir meine KI-Tools für die tägliche Arbeit heraus
Ich möchte erwähnen, dass ich diesen Twitter-User nicht näher kenne und daher nur seine Tweets über KI-Tipps mitbekomme.
Bücher über ChatGPT und KI-Tools
“Probieren geht über Studieren” ist doch ein bekanntes Sprichwort und in der noch jungen und unerfahrenen KI-Szene ist es aktueller denn je. Bei den ersten Büchern über ChatGPT* würde ich stets aufpassen, denn viele Autor:innen wollten einfach nur die ersten sein, die bei dem Interesse das passende Buch veröffentlichen.
Es gibt auch kostenlose Ratgeber über den Umgang mit ChatGPT und hier kann ich die E‑Books von Artur Kosch empfehlen, die im Bereich des Suchmaschinenmarketings (Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenwerbung) eine Anleitung mitbringen. Sukzessiv erscheinen hier weitere Teile und er ist auch bei LinkedIn sehr aktiv, wenn es um Neuigkeiten und Ergebnisse bei ChatGPT geht. Vor allem im SEO und Content-Marketing sind die E‑Books zu empfehlen, denn hier können angehende Prompt-Engineers direkt mit Anleitungen agieren, die sie im besten Fall weiter optimieren und ausbauen.
Webinare aufsaugen und weiterdenken
Je mehr Input wir bekommen, desto kreativer können wir mit dem neuen Wissen umgehen. Schau dich nach Webinaren um, aber überprüfe vorher die Referenzen und die Reputation der Veranstalter, um nicht Zeit zu verschwenden. Manchmal kann das aber auch hilfreich sein, denn jeder neuer Input kann deinen nächsten Prompt positiv beeinflussen und so wirst du mit jedem Learning ein Schritt besser.
Gehaltschancen für Prompt-Engineers
Je schneller du dich als Prompt-Engineer positionierst, desto größer wird die Nachfrage nach deinem Angebot sein, da die Szene noch recht jung ist. Schon jetzt haben sich einige Menschen auf diesem Feld festgebissen und profitieren hier durch langjährig aufgebaute Reichweite auf Social-Media-Plattformen oder Communitys.
Am Ende profitieren die Menschen von der KI, die am besten mit mir arbeiten können, um Prozesse zu beschleunigen, optimieren und automatisieren, um Ressourcen zu sparen, aber optimale Ergebnisse abliefern. Denn die Frage “Roboter oder Mensch” ist lange noch nicht beantwortet, denn über die Qualität der Roboter und künstlichen Intelligenzen entscheidet bislang noch immer der Mensch, auch wenn selbst denkende KI-Tools nicht mehr weit weg zu schein seien.
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Allgemein
Zukunftsweisende Führung: Shared Leadership in der modernen Arbeitswelt

In der vergangenen Woche habe ich mich mit Sarah Lappe getroffen, um mehr über Shared Leadership zu erfahren. Sie ist Coach für Unternehmer:innen und Führungskräfte in Düsseldorf. Zu ihrer Expertise gehören die Veränderungen in der modernen Arbeitswelt, in der Führungskräfte lernen müssen, neue Konstellationen und Arbeitsmodelle in Unternehmen anzunehmen, ohne die Führungskraft und Effizienz aus alten Gegebenheiten zu verlieren. Eine Lösung liegt hier im Shares Leadership, der Verteilung von Führung auf mehrere Führungskräfte.
Die Beweggründe und Auslöser dieses Wandels unserer Arbeitswelt liegen im Wunsch nach Teilzeit oder gar einer Viertageswoche, bei dem steigenden Bewusstsein für die Work-Life-Balance, dem Wunsch der Familie und Karriere parallel gerecht zu werden und in der stetig wachsenden Digitalisierung. Diese Bedürfnisse haben auch Führungskräfte und hier kann “Shared Leadership” seinen wertvollen Beitrag leisten.
Hier einige ihrer Gedanken aus unserem Gespräch:
Sarah Lappe über Shared Leadership
Die heutige Arbeitswelt unterliegt einem stetigen Wandel, und mit ihr ändern sich auch die Erwartungen an Führungskräfte. Inmitten dieser dynamischen Entwicklungen stellt sich immer häufiger die entscheidende Frage: Ist es möglich, erfolgreich zu führen und gleichzeitig in Teilzeit zu arbeiten?
Traditionelle Vorstellungen von Führungspersönlichkeiten in Vollzeitpositionen gehören der Vergangenheit an. Immer mehr Unternehmen erkennen den unschätzbaren Wert von Flexibilität und ausgewogener Work-Life-Balance, und dies spiegelt sich in neuen Ansätzen zur Führung wider.
Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels es sich leisten können, auf qualifizierte Fachkräfte zu verzichten, nur weil diese den Spagat zwischen Familie und Karriere meistern möchten. Diese herausfordernde Balance erfordert innovative Lösungen.
Ein solcher Lösungsansatz ist Shared Leadership. Dieses Konzept verteilt die Verantwortung und Führungsfunktion auf mehrere Personen innerhalb eines Teams oder einer Organisation und bietet eine vielversprechende Möglichkeit, um den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden.
Erfolg durch harmonische Zusammenarbeit

Harmonische Zusammenarbeit unter Führungskräften
Der Erfolg eines geteilten Führungsteams hängt in hohem Maße von der harmonischen Zusammenarbeit und Interaktion der Beteiligten ab. Bevor sich zwei Personen die Führung teilen, ist es ratsam, die Verhaltens- und Führungsstile beider Individuen genauer zu betrachten. Dies ist der Schlüssel, um sicherzustellen, dass die Teammitglieder effizient kommunizieren, Aufgaben und Verantwortlichkeiten optimal aufteilen und Konflikte erfolgreich vermieden werden.
Während der Implementierung eines Shared Leadership-Modells kann gezielte Begleitung in den ersten Monaten entscheidend sein. Dies gewährleistet, dass das Führungs-Tandem den Weg zu einer effizienten und harmonischen Zusammenarbeit findet, und schafft so die Grundlagen für eine erfolgreiche geteilte Führungsfunktion.
Wenn du die Chancen der gemeinsamen und effektiven Führung in deinem Unternehmen erkennst, bist du nicht allein. Ich stehe dir zur Seite, um gemeinsam sicherzustellen, dass du bestens auf die Einführung dieses innovativen Ansatzes vorbereitet bist. Mit fundierten Methoden erhältst du den Goldstandard in der heutigen Persönlichkeitspsychologie in der Arbeit mit mir.
In einer sich stetig wandelnden Arbeitswelt ist es an der Zeit, klug zu agieren. Daher:
Working smarter, not harder. 💼👨🤝👨🚀
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft der Führung.
Neue Konzepte für die moderne Arbeitswelt
Die Aufteilung von Verantwortung auf mehrere Führungskräfte scheint mir sinnvoll und zielführend, denn als einsame Führungskraft an der Spitze fehlt es manchmal den Blick von Außen auf sich selbst und seine Ideen zu bekommen. Mit einem gleichgestellten Partner an Bord werden Prozesse rund um Führung, Ideen und Innovationen effektiver, da der Austausch sich auf der gleichen Ebene abspielen kann als, wenn sich Führungskräfte die Impulse von Außen holen. Der Profit von Shared Leadership liegt meines Erachtens auch im gegenseitigen Wissensaustausch, aber auch im gegenseitigen Vertrauen bei Ausfällen und Abwesenheiten.
Entlastung und Aufbau von Führungskräften
Ich sehe die Leistungen und Beratungen von Sarah Lappe als besonders wertvoll für den Einstieg und das Herantasten an das Modell “Shared Leadership”, um sich bereits etablierte Methoden anzueignen und umzusetzen. Im persönlichen Gespräch mit der Expertin habe ich das Konzept schnell nachvollziehen können und bin mit einigen wichtigen Impulsen zurück ins Unternehmen gegangen.
Die Verantwortung und der damit verbundene Druck auf Führungskräfte wird von Nicht-Führungskräften häufig unterschätzt, weil der Großteil der Arbeit hinter verschlossenen Türen, abseits der Regelarbeitszeiten oder gar in Unternehmensschieflagen geschieht. Hier wäre der Lösungsansatz “Shared Leadership” ein Gewinn und zugleich eine Entlastung für die Führungskräfte. Ich sehe im Modell auch eine große Chance bei der Nachfolgeregelung bei Unternehmen und dem Aufbau von jungen Führungskräften, die in diesem Model eng mit erfahrenen Führungskräften zusammenarbeiten und so die Arbeit direkt an der Basis erlernen.
Solltest du Dich von diesem Artikel angesprochen fühlen, dann kannst du hier ein kostenfreies Erstgespräch mit Sarah Lappe zum Thema “Shared Leadership” in Anspruch nehmen, um gemeinsam einen Coaching-Bedarf auszuloten. Unsere weiteren Gedanken über die Arbeitswelt der Zukunft gibt es hier nachzulesen.
Arbeitswelt
So erkennst du Greenwashing

Greenwashing ist viele Jahre ein beliebtes PR-Stilmittel gewesen, aber wurde in der jüngeren Vergangenheit, auch bedingt durch Social Media, immer häufiger entlarvt. Unter Greenwashing werden Methoden bezeichnet, die ein Unternehmen als umweltfreundlich, nachhaltig und verantwortungsbewusst darstellen, aber diese eigentlich genau das Gegenteil bewirken.
Ein letzter großer reichweitenstarker Greenwashing-Skandal bezog sich auf Fynn Kliemann, der faire und nachhaltige Masken versprach, aber sein Umfeld gleichzeitig in Bangladesch und Vietnam einen Teil der Masken, unter eben nicht fairen Bedingungen, produzieren ließ. Die Staatsanwaltschaft ermittelt da gerade, sodass zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels nur gemutmaßt werden kann.
Beliebte Greenwashing-Methoden
Nachhaltige Produktion für saubere Produkte
Produkte werden in Werbeanzeigen immer gerne als nachhaltig und fair produziert dargestellt. Dann heißt es schnell, dass Produkte zu 100 % aus recycelten Materialien bestehen oder kein Plastik enthält. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal bei Textilien ist die faire Produktion in Europa, welches von trendigen Modemarken gerne genutzt wird. Dies sorgt nicht nur für ein umweltfreundliches Image, sondern rechtfertigt häufig die dann dennoch überteuerten Preise.
Niemand sollte bei „Fast Fashion“-Unternehmen einen Pullover für drei Euro kaufen, doch wenn der Pullover dann unter grünen Kriterien 150 Euro kostet, dann ist die Preisspanne schon deutlich zu hoch. Auffällig wird es dann, wenn diese Produkte die Eigenmarken von Influencern sind oder von Unternehmen kommen, die aktuell hart mit Influencern werben.
Bäume pflanzen für ein grünes Image
Ich kann es nicht mehr sehen, wenn Unternehmen ihre Produkte verkaufen und dazu schreiben, dass mit jedem Verkauf ein Baum gepflanzt wird. Es wird mittlerweile in so vielen Kampagnen versprochen, da frage ich mich, wo denn all diese Bäume stehen? Aus einem mir unbekannten Grund ist mir der eine gepflanzte Baum zu konkret. Ich würde lieber lesen wollen, dass ein Teil des Preises an eine oder mehrere Organisationen geht, die dann dieses Geld mit all ihrer Erfahrung und einer Strategie für diesen Planeten einsetzen.
Gleichzeitig frage ich mich, wieso der Endverbraucher einen höheren Preis für das Produkt zahlen muss, um dann einen Baum zu pflanzen. Die meisten Ressourcen in diesem B2C-Prozess werden doch in der Produktion verbraucht. So müsste doch das Unternehmen sagen, dass ein Prozentanteil des Gewinns in neu gepflanzte Bäume gehen soll. Der Konsument hat beim Kauf vielleicht ein besseres Gefühl, weil er nicht nur einen fair produzierten Pullover kauft, sondern noch einen Baum pflanzt, aber so richtig rund ist die PR-Story nicht.
CO₂-Kompensationsversprechen als Wiedergutmachung
Der Ausgleich des CO₂-Aufkommens in einer Produktion, der Logistik, bei Flügen oder anderen Bereichen eines Unternehmens ist ein ehrenwerter Schritt, aber nicht die Lösung für die Klimakrise. Wenn Unternehmen lieber die CO₂-Kompensation bezahlen, anstatt ihre Produktionsstätten nachhaltiger zu machen, dann ist das auch Greenwashing.
Das große Ganze aus den Augen verlieren
Wenn es um die Reduzierung von Müll geht, dann gibt es ausgezeichnete Ansätze, aber häufig werden Teilaspekte des Problems für das Greenwashing in den Vordergrund gestellt, während aber im Hintergrund weiterhin die dreckigen Prozesse weiter in Betrieb genommen werden.
Komplexität des Thema am Beispiel von HelloFresh
Ich habe zum Beispiel in den letzten Wochen das Angebot von HelloFresh getestet. Über diesen Test habe ich hier berichtet und die Gesamtbewertung ist positiv. Jedoch hat sich das Unternehmen die Reduzierung von Essensabfällen bei klimaneutraler Verpackung auf die Fahne geschrieben. Dennoch kam mein Basilikum aus Kenia, der Strauch war mit einem Gummiband verschnürt und befand sich in einer Plastiktüte.
Jetzt kann HelloFresh sagen, dass ich nur so viel Basilikum bekommen habe, wie ich es für das Gericht benötige und keinen wegwerfen muss. Die Wahrheit ist aber, dass ich im Supermarkt den Basilikum ohne Plastiktüte oder ohne Gummiband kaufen kann. Basilikum wächst von Juli bis September in Deutschland oder ist ganzjährig in Gewächshäusern in Deutschland erhältlich. Nun steht hier auf der Website von HelloFresh, dass alle CO₂-Emissionen ausgeglichen werden. Die Flüge zwischen Kenia und Deutschland finden aber dennoch statt, weil die Kräuter nicht zur Optimierung der Lieferketten aus Deutschland kommen.
Hier hängt jetzt ein gewaltiger Rattenschwanz dran, weil die Bauern aus Kenia profitieren und so weiter. Es kommt immer auf die Perspektive an und ich mag den Ansatz von HelloFresh sehr, denen ich kein Greenwashing vorwerfen würde, die sich aber aufgrund der Komplexität des Themas auf einem Drahtseil befinden.
Das bekannte Beispiel „Nespresso“
Bei der Recherche zu Greenwashing-Beispielen stieß ich häufig auf Nespresso. Es war damals eine Sensation, dass wir für einen Kaffee nur noch eine kleine Kapsel benötigen und so Kaffeeverbrauch optimiert wurde. Aus diesem Hype entstanden viele Nachahmer von anderen Konzernen und es wurden tonnenweise Aluminiumkapseln verbraucht, die ebenfalls tonnenweise Aluminiummüll darstellen.
Heute heißt es unter dem Bereich „Nachhaltigkeit“ und „Recyceln“, dass 80 % der Kapseln aus recyceltem Aluminium hergestellt werden und sie über die Gelbe Tonne und Werkstoffsammelstellen entsorgt werden können. Dies bedeutet aber keine Lösung für den Aluminiummüll, denn der würde nur dann nicht mehr entstehen, wenn die Kaffeekapseln nicht mehr aus Aluminium bestehen würden. Hier wird also ebenfalls ausgeglichen, aber es findet keine tiefergreifende Veränderung statt.
Woran erkenne ich denn nun Greenwashing?
Die Rucksack-Marke „Got Bag“ hat aktuell mit dem Vorwurf Greenwashing zu kämpfen, weil deren Rucksäcke eben nicht zu 100 % aus recyceltem Meeresplastik gemacht sind. Auf die Anfrage von investigativen Journalist:innen machte das Unternehmen einen Rückzieher und passte die Zahlen an, aber dennoch beendeten Werbepartner:innen, wie die bekannte Social-Media-Beraterin und Influencerin Louisa Dellert, die Zusammenarbeit und hinterlässt eine enttäuschte Community.
Das Unternehmen „Air up“, welches Wasserflaschen mit Duftringen verkauft, damit wir zwar Wasser trinken, aber andere Geschmacksrichtungen schmecken, steht ebenfalls aktuell in der Kritik. Das Team von Flip stellt auf der OMR dem Investoren Frank Thelen eine kritische Frage zu dem Unternehmen, weil auch diese irreführend damit geworben haben, dass alle Bestandteile ihres Produktes aus recycelten Materialien bestünde. Die Reaktion von Frank Thelen war, dass dieser die Beine in die Hand nahm und vor dem Reporter davonlief. Ihr könnt hier auf Flip lesen, wie „Air up“ auf der Website plötzlich nicht mehr von „recycelten“ Materialien spricht, sondern es in „recycelbaren Materialien“ änderte.
Die Flaschen werden wohl in China produziert, die Duftringe in der Türkei und wenn bereits hier und da im Bereich „Greenwashing“ unsauber kommuniziert wurde, dann macht das skeptisch.
Wir müssen Werbeversprechen und Beschreibungen von Produkten als Ganzes betrachten und alle Prozesse in die Berechnung von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein einbeziehen. Jeder Versuch etwas zu verändern ist der richtige Weg, aber Lügen und unsaubere Formulierungen zerstören den Ruf einer ganzen Brand.
Arbeitswelt
So sieht die Zukunft der Logistik aus

Die Logistik ist ein spannendes Zukunftsthema, welches mehrere Themen gleichzeitig berührt. Wenn es um den Transport von Waren geht, dann haben wir ein immer größer werdendes Volumen der zu transportierenden Fracht. Einer der größten Gründe ist natürlich das Online-Shopping, und hier geht Amazon deutlich voran. Jedoch hat die Coronapandemie den Fokus auf das E‑Commerce geschärft und viele Unternehmen haben endgültig den Wert eines Online-Shops erkannt.
Die Logistikunternehmen stehen im Fokus der Digitalisierung und regelmäßig erreichen uns neue Meldungen über Zukunftsideen für diese Branche. Eine der größten Herausforderungen ist der klimaneutrale Transport von Paketen und hier gibt es bereits einige Unternehmen, die etwa auf E‑Mobilität setzen.
Amazon setzt bei Investments auf E‑Mobilität
Amazon hat unlängst in Rivian investiert, um bis 2030 eine Flotte von E‑Autos in der Größe von 100.000 Autos zu bauen. Dies berichtet hier die “Auto, Motor, Sport”. Mein favorisierter Tech-YouTuber Marques Brownlee hat den Rivian R1T vorgestellt. Für Amazon bekommen die Autos primär modernste Navigationstechnik, eine rundum Videoüberwachung und eine extra breite Frontscheibe für die optimale Sicht.
Bei dem Modell in dem Video handelt es sich um einen Pickup-Truck von dem Hersteller:
Amazon ist längst nicht das einzige Logistikunternehmen mit Fokus auf E‑Mobilität. Die Deutsche Post und auch UPS transportieren unsere bestellten Waren und verschickten Pakete hauptsächlich mit E‑Autos.
Selbstfahrende Autos in der Logistik
Nach dem Umstieg auf die E‑Mobilität ist vor dem Umstieg auf selbstfahrende Autos. Wenn LKWs in Zukunft selbstfahrend über unsere Autobahnen von A nach B fahren oder die Waren ohne Menschen die Lagerhallen verlassen, dann ist der Prozess der digitalen Logistik abgeschlossen. Alle folgenden Prozesse im Warentransport sind bereits weit fortgeschritten, wenn es um Automatisierungen geht.
Der digitale Warenversand
Bevor bei einem Bestellprozess die Waren mit E‑Autos an den Zielort gelangen, müssen diese noch verpackt und für den Transport vorbereitet werden. Hier greifen dann auch die künstliche Intelligenz und das Machine Learning mittlerweile ein.
In der Produktkennzeichnung stellen wir viele neue Möglichkeiten fest. Das Unternehmen “Zebra”, bietet mit ihrem “Certified Mobile Parcel” eine Technologie für die automatische Abmessung und der damit verbundenen Berechnung der Versandkosten von Paketen an. Dies beschleunigt natürlich in jeder Logistikhalle oder Paketshop die Arbeit, wenn Produkte aus dem Lager auf das Band kommen, dann berechnet wird, welcher Karton zu welchen Kosten benötigt wird. Vielleicht bedeuten diese Schritte auch irgendwann einen optimierten Verpackungsprozess, sodass wir mehrere Paketgrößen herstellen, um die Produkte möglichst klein, platzsparend und ressourcensparend zu verpacken.
Die Technologie ermöglicht auch die Optimierung von Flächenkalkulationen, wie die von Fuhrparks oder Lagerkapazitäten.
Digitale und automatisierte Lagerhallen
Große Versandhäuser sind zu schnell und flächendeckend gewachsen, denn sonst wäre die Infrastruktur in diesem Bereich der Logistik nicht so rückständig. Streng bewachte Lagermitarbeiter:innen, dessen Schnelligkeit während der Arbeit getrackt wird, klingt beinahe wie Mittelalter. Heute können das bereits Roboter mithilfe der digitalen Produktkennzeichnung übernehmen. Eine Lagerhalle kann heute vollständig automatisiert und ohne Menschen bestellte Waren aus den Regalen holen, verpacken und für den Versand fertigmachen.
Hier kommt vorwiegend das IoT (Internet of Thinks, dt. Internet der Dinge) zum Einsatz. Über die Vernetzung aller wichtigen Komponenten einer Logistikhalle mit dem Internet werden Prozesse automatisiert durchgeführt. Ein besonderes Beispiel sind hier selbstfahrende Autos. Ebenso können Roboter selbstständig an die Regale fahren und bestellte Waren nach dem Bestelleingang herausholen und in die nächste Abteilung bringen.
Fast hätte ich die Drohnen und Flugtaxen vergessen
Werden wir in der Zukunft von Flugtaxen oder gar Drohnen beliefert? Diese Schlagwörter begleiten uns ebenfalls medial seit vielen Jahren und es gibt Konzerne, die kleine Flugzeuge für den Alltag bauen oder eben erste Experimente mit der Drohne als Paketzusteller. Sogenannte Paketdrohnen wollte die DHL entwickeln, aber stellte die Versuche im Jahr 2021 wieder ein.
Da sind die “Prime Air”-Drohnen von Amazon realistischer, da es hier zulässige Feldversuche in den USA bereits gibt. Die Lieferdrohnen ersetzen den menschlichen Paketzusteller oder es sitzen bald ganz viele Drohnenpiloten in großen Versandzentralen, um die Drohnen von dort zentral zu steuern.
Wie ist deine Meinung über die Zukunft der Logistik?
Bildquelle: Pixabay-User:in geralt